Ausstellungskonzept

Welche Idee steckt hinter der Ausstel­lung?

Die Kernidee ist einfach: Themen, die schwer in Worte zu fassen sind, über Bil­der zu transportieren, diese sprechen zu lassen. Den wenigsten Menschen ist dabei bewusst, dass es auch in unserer wohlha­benden und stabilen Region immer wieder Einzelschicksale gibt, für die ein glückli­cher Start ins Leben nicht ohne weiteres möglich ist. Themen wie die zunehmende Zahl Alleinerziehender, die große Unsi­cherheit im Umgang mit Behinderung und die rasende Entwicklung in der Biomedizin mit vielen drängenden Fragen brauchen eine Öffentlichkeit und die Möglichkeit zur Auseinandersetzung.

 

Das ungewöhnliche Medium dieses Projek­tes bietet einen behutsamen Zugang zu diesen schwierigen Themen.

 

 

Welches Ziel verfolgt die Ausstellung?

Primär möchte die Ausstellung informieren über die Unterschiedlichkeit und Vielschichtigkeit der Geschichten von Menschen, die sich an unsere Bera­tungsstelle wenden. Und damit deutlich machen, dass es keine Universallösung gibt – dass individuell geschaut und bera­ten werden muss.

 

Darüber hinaus hoffen wir, dass wir Men­schen davon überzeugen können, dass die Arbeit der Beraterinnen wertvoll und unterstützenswert ist, und damit lang­fristig Spender und Unterstützer unserer Arbeit gewinnen.

 

 

WELCHES KONZEPT ZEICHNET DIE AUSSTELLUNG AUS?

Um die verschiedenen Möglichkeiten von Entscheidungen und Bewertungen aufzuzeigen, haben sich die Heidelberger Foto-Künstlerin Gülay Keskin und Donate Taufenbach, die Vorsitzende von donum vitae in Heidelberg/Mannheim, für ein besonderes Konzept entschieden:

 

Jede Installation besteht aus zwei zusammengehörenden realistischen Fotos im Großformat von 180 x 120 cm. Der Besucher schaut durch das vordere, transparente Bild, um das in einigem Abstand positionierte hintere Foto sehen zu können. Je nach Standort des Betrach­ters ändert sich die Beziehung zwischen den auf den Fotos abgebildeten Personen und Dingen, ergänzen sich die Bilder, oder bleiben getrennt. Finale Veränderungen oder Assoziationen werden bewusst nur angedeutet. Die Beratungsarbeit von donum vitae, und Themen, die schwer in Worte zu fassen sind, werden in eine emotionale Bildsprache transportiert.

 

Dabei basieren sämtliche Fotos auf mehr­stündigen Gesprächen mit den darauf abgebildeten Personen über ihr indivi­duelles Schicksal. Die Gespräche sind als Text-Auszüge Teil der Installation.

 


Der Aufbau der ca. 2 m hohen Fotoinstalla­tionen umfasst ein angeleuchtetes, dunk­leres Hintergrundmotiv und ein mit etwas Abstand davor platziertes, überwiegend transparentes Deckfolienmotiv

 


Die Künstlerin Gülay Keskin

Gülay Keskin lebt und arbeitet in Heidelberg

 

Ausbildung

1986: Meistertitel Fotografie

2011-16: Ausbildung in Gruppenanalyse am IGA Heidelberg

 

Fotoinstallationen 2008-2017

Wanderausstellungen der Themenkonzepte

Trost – in Karlsruhe, Wertheim

Lebenskunststerben – Heidelberg, Freiburg, Luzern, Rottweil

Gott im Gefängnis – Heidelberg, Ravenburg, Ludwigshafen

Aktfotografie - Kunstpflege Hirschhorn

Heidelberger Charakterköpfe – Heidelberg

Sehen heißt nachdenken – Hebelhalle, Heidelberg

Pubertät - Klinik St.-Elisabeth, Heidelberg

Jesus - Stiftskirche Mosbach, Karlsruhe

 

und mehr…

"Im Bildzyklus LebenskunstLeben erzählen unterschiedliche Persönlichkeiten ihre Geschichten.

Sie alle eint ein soziales Thema. Der in den Fotografien beleuchtete Konfliktaspekt ist dabei eine Momentaufnahme der jeweiligen Lebensphase. Die begleitenden Emotionen werden in den Interviews greifbar und in den Bildern sichtbar.

Fotoinstallationen ermöglichen eine interaktive Betrachtung. Die Erinnerung an Aspekte eigener Lebenserfahrungen soll dabei angeregt werden, um neue Ansichten zu gewinnen und auch die Erinnerung neu zu interpretieren.

Die emotionale Auseinandersetzung mit dem Thema kann persönliche Verarbeitungsprozesse anregen und Verständnis für andere Positionen vermitteln. Jeder Konflikt wird individuell erlebt, und verhandelt dabei immer universelle Emotionen."

Gülay Keskin